Abschied voestalpine

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Linsi´s Abschied von 14907 Tagen in der voestalpine

14907 Tage voestalpine, das sind 40 Jahre und fast 10 Monate. 28 Jahre und ein Monat davon war ich Betriebsrat, über 8 Jahre Betriebsratsvorsitzender-Stv. und 19 Monate Betriebsratsvorsitzender. Über 12 Jahre habe ich davon im Elektroniklabor gearbeitet, war Vorarbeiter für die Industriefernsehanlagen und Einreicher von Verbesserungsvorschlägen. Die von mir entwickelte Gießspiegelregelung wurde als Patent angemeldet - davon 3 Jahre als Europäisches Patent - und war über 25 Jahre in Verwendung.

Über drei Jahre war ich Obmann der Amateurfunksektion des SK VOEST (75 – 78). Bei den VM-Wahlen 1979 wurde ich gewerkschaftlicher VM, 1984 BR-Stellvertreter und 1986 Betriebsrat.

Der ehemalige Voestpfarrer Hans Innerlohinger und die Katholische Arbeiterjugend (linker Flügel der Kirche) motivierten mich, Betriebsrat zu werden. Ich besuchte von 1980 bis 1982 die Gewerkschaftsschule. Im Betriebsrat war ich 11 Jahre Datenschutzbetriebsrat und für Arbeitszeit, Lohn, Life und „einfach bessser2 verantwortlich. Am meisten freut es mich, dass die 5-Schicht immer noch nach den unter meiner Führung vereinbarten Bedingungen eingeführt wird.

Mein Ziel war es immer, als Gewerkschaftler ehrlich und kritisch zu bleiben. Vor allem wollte ich das bestmöglichste Ergebnis für die MitarbeiterInnen erreichen und mich für ihre Anliegen einsetzen. Ich bin dieser Linie sicherlich treu geblieben. Es ist mir gelungen, dass viele Missstände und unmoralisches Verhalten verändert werden konnte, ich würde es wieder tun, auch wenn es mir letzten Endes den Arbeitsplatz gekostet hat.

Trotz der Konflikte innerhalb des Betriebsrates, möchte ich die Zeit als Betriebsrat nicht missen. Ich habe viele Stahlwerke in Europa gesehen, und viele Menschen kennengelernt. Ich erlebte auch, wie schwierig es ist, und wie ausdauernd man sein muss, um für die ArbeitnehmerInnen was zu erreichen. Ich würde wieder in der voestalpine arbeiten und auch wieder Betriebsrat werden.

Meine Erfahrung ist, dass der Betriebsrat nicht am stärksten ist, wenn eine Gruppe eine sehr große Mehrheit hat. Die BR-Mandate sollten ausgewogener aufgeteilt sein. Die BR´s sind dann gezwungen mehr gemeinsam für die MitarbeiterInnen zu arbeiten. Sie werden dann bessere Ergebnisse bei ihrer BR-Arbeit erreichen. Bedenkt das bei der kommenden BR-Wahl im Mai nächsten Jahres.

Ich werde mich auch weiterhin für die Rechte und Anliegen der ArbeitnehmerInnen einsetzen. Meine begonnene WEB-Programmierer-Ausbildung möchte ich über das AMS abschließen. Ich bin am Überlegen, ob ich mich selbstständig mache (BR-Beratung, Webgestaltung, EDV-Technik, Lohnsystem und Arbeitszeitsystementwicklung….)

Über meine weiteren Aktivitäten gibt es weithin Infos auf www.linsi.at

Wer kämpft kann gewinnen, wer nicht kämpft hat schon verloren

Ich habe viel gekämpft und nicht viel verloren. Der OGH erklärte das Entlassungsurteil des OLG Linz für ungültig und änderte das Urteil in eine Zustimmung des Gerichtes zur Kündigung um. In weiterer Folge wurde ich am 30..Juni gekündigt, und die Kündigungszeit dauert noch bis 30 November 2014. Viele Menschen aus meinem Umfeld gratulierten mir zu diesem Urteil und sahen es als „SIEG“. Vom Finanziellen her, war es sicherlich ein „SIEG“. Lieber wäre mir gewesen, ich hätte weiterhin Betriebsrat bleiben können.

Insgesamt dauerten die zwei Entlassungsprozesse vom März 2010 bis Juni 2014. Unterstützt hat mich voll die Gewerkschaft PROGE mit dem Rechtsschutz. Meine Anwaltskosten waren ca. € 50.000,--. Ich nehme an, der Unternehmensanwalt hat auch ca. dasselbe gekostet. Privat hätte ich wahrscheinlich diese Kosten nicht riskiert.

Die Ursachen dieser beiden Entlassungsprozesse waren Konflikte, Missstände und unterschiedliche Rollenverständnisse der BR-Arbeit, innerhalb des Arbeiterbetriebsrates der voestalpine Stahl. Da im Jahr 2010 mehrere Wochen diese Konflikte in den Printmedien veröffentlicht wurden, zog die voestalpine die „Notbremse“ mit den Entlassungsklagen.

Während des Betriebsratswahlkampfes der vorgezogenen BR-Wahl im Mai 2011, holte ein Mitglied der FSG Fraktion den Werkschutz, dass ich die Werkshalle verlassen muss. Ich empfand das als eine taktisch politische Intrige gegen mich, und verglich es mit Methoden in der DDR in einem Beschwerde-E-Mail an GD Wolfgang Eder. Meine demokratischen Rechte sind meiner Meinung nach verletzt worden.

Dieses E-Mail, welches nie in der Öffentlichkeit bekannt wurde, ist die Begründung für die Zustimmung des Obersten Gerichtshofes zu meiner Kündigung. Der Rechtsstaat hat entschieden, das Urteil muss zur Kenntnis genommen werden. Eine gesellschaftspolitische Aufarbeitung dieses Urteils ist sicherlich notwendig, denn der Entlassungsschutz für Betriebsräte muss verbessert werden.

Ein pensionierter ehemaliger Personalchef und ehemaliger Arbeitsrichter sagte mir mal: „Bei Gericht bekommt man ein Urteil“, ob es gerecht ist, ist eine andere Sache! Die erste Instanz hat voll für mich entschieden, die zweite Instanz hat voll gegen mich entschieden und der OGH hat ein für mich positives Kompromissurteil gefällt. Jeder Richter hat ein anderes Urteil gefällt – gegen das OGH-Urteil kann nichts mehr unternommen werden.

Für Linsi gibt es noch viel zu tun… Glück Auf !

Werte Kollegen ind Kolleginnen in der voestalpine

Der Jahresarbeitszeitrechner wurde neu überarbeitet.

In der Ansicht werden, wie auch am Schichtkalender, die Wochentage angezeigt. Weiters besteht die Möglichkeit, dass im Jahresarbeitszeitrechner auch schon der Schichtplan bis zum Jahr 2016 angezeigt wird. Der 29. Februar, wenn es ein Schaltjahr ist wird ebenfalls angezeigt.

Wenn du den Jahresarbeitszeitrechner verwenden willst, musst du deine E-Mail Adresse in dem Formular auf der Seite Link->>"Linsi-Rechner" eingeben. Wenn es neue überarbeitete Programmversionen gibt, und meinen sporadisch erscheinenden Newsletter erhältst du ebenfalls auch übermittelt.

In weiterer Folge werden auch die anderen Rechner (Zeitmodell- Lohnsystem- Prämienrechner ) überarbeitet und an den neuen KV angeglichen. Derzeit sind die Ergebnisse nur circa Werte, wenn der gültige Pauschallohn eingeben wird. Es fehlen die geringfügigen Erhöhungen bei der SEG und Schichtzulage.

Geschichte der Hompage

Die Homepage wird derzeit überarbeitet

Die Homepage wurde von mir zur Unterstützung bei der vorgezogenen Betriebsratswahl 2011 und dann in weiterer Folge für die Betriebsratsarbeit entwickelt . Die Hauptziele sind, eine bessere und schnellere Information der Belegschaft. Die Homepage soll auch die Grundlage bilden, Mitgestaltungs- Mitsprache- und Mitentscheidungsmöglichkeiten für die ArbeitnehmerInnen der voestalpine Stahl zu ermöglichen.